3 Beispiele für Marketing-Nischen in sozialen Medien
Soziale Medien sind ein Heuhaufen an Content. Wer online gezieltes Marketing betreiben will, muss also die sprichwörtliche Stecknadel finden. Jede Branche ertastet sie irgendwann zwischen den Halmen, findet den Ort im Internet, der es einem ermöglicht, effektiv zu werben, mit Kunden zu interagieren und seine Marke zu festigen. Modemarken arbeiten mit Fashion-Influencern, IT-Unternehmen suchen sich technisch geprägte Nischen-Hashtags, Maschinenhersteller beantworten Fragen in Expertenforen. In einem Netzwerk voller Möglichkeiten muss man seine eigenen entdecken. In diesen Ecken lohnt es sich, zu werben, aber vor allem mit seinen Kunden ins Gespräch zu kommen – Inspiration zu suchen, Fachwissen und Hilfsbereitschaft anzubieten und das gewünschte Image aufzubauen.
#studygram
Von Büroartikelherstellern bis Nachhilfeschulen können hier alle unterkommen, die Schülern und Studenten weiterhelfen können. Sei es mit neuen Organisationsmöglichkeiten im Angebot, nützlichen Tipps im Feed zu Produktivität und Zeitmanagement oder mithilfe der Influencer, die in diesem Bereich tätig sind.
Während studygram – wie der Name schon sagt – sich erst einmal auf Instagram beschränkt, kann sich das Themengebiet über alle Plattformen erstrecken: Youtuber, die über ihren Arbeitsalltag und ihre Lernerfolge vloggen, Facebookgruppen von ehrgeizigen Schülern, die sich motivieren und helfen, Blogger, die ihre Ambitionen online dokumentieren. Je nach Werbestrategie lassen sich alle diese Kanäle nutzen.


#bookstagram
Leseratten treiben sich auf Instagram in ihrer ganz eigenen Ecke herum. Verlage und Autoren können hier Erfolg haben, aber auch jeder andere, der den Usern auf jegliche Weise helfen kann. Weil viele „Bookstagramer“ ihre Bücher gerne ästhetisch arrangieren, könnten sich hier zum Beispiel auch Kameras und verträumte Deko verkaufen – man muss über den Tellerrand hinausschauen. Tipps zum Schreiben von Rezensionen würden hier vielversprechende Posts abgeben oder Werbung für ein Tool, mit dem sich online ein Buchclub organisieren lässt: unter diesem Hashtag lässt es sich leicht interagieren.
#fandom
„Fandom“ ist das neue Wort für Fanbase – besonders, aber nicht ausschließlich bezogen auf das Online-Phänomen. Gewinnt eine neue Netflix-Serie schnell an Beliebtheit oder eine Buchreihe sticht im Markt heraus, ist damit zu rechnen, dass es bereits ein gefestigtes Fandom gibt, das sich in sozialen Netzwerken zusammenschließt und austauscht. Wo für gewöhnlich über die liebsten Charaktere diskutiert wird, der neueste Song der Band begeistert oder Memes über ein Videospiel geteilt werden, können sich auch Unternehmen dem Diskurs anschließen. Netflix nimmt beispielsweise sehr aktiv an den Dialogen über ihr Angebot teil, postet lustige Bilder und hält die Nutzer auf dem Laufenden. Wer Merchandise eines beliebten Franchises verkauft, hat hier sicherlich auch Erfolg. Und wer selbst Fandom-Potenzial in seinen Produkten sieht, kann ähnliche Fanbases finden und dort agieren. Wichtig: eine eigene Hashtag-Recherche. Neben der Namen der Künstler, Shows und Bücher entwickeln die Fans nämlich oft eigene Nischen für sich.

Natürlich sind das alles nur ausgewählte Beispiele. Gerade B2B-Unternehmen und Industrie werden wenig Erfolg auf Bookstagram verzeichnen können. Der Punkt ist aber ein anderer: das Internet ist ein Sammelsurium aus den unterschiedlichsten Interessen, Diskursen und Gelegenheiten. Einfach in die Weiten der Heuhütte zu rufen, stößt selten auf positives Feedback oder brauchbare Ergebnisse. Stattdessen sollte sich auch ein Social Media-Plan auf die Zielgruppe ausrichten. Sei es in einem Expertenforum, einem eigenen Blog oder einer Linked-In Gruppe – irgendwo findet jeder seine Nische, in der Werbung und Image-Arbeit effizient funktionieren. Seine Stecknadel im Heuhaufen des World Wide Webs.