Autonomie, Absprache, Ausgewogenheit – Damit fühlen auch Sie sich bald im Home Office wohl.
Ob Arbeitgeber oder -nehmer: die Herausforderungen, die das Arbeiten von Zuhause aus mit sich bringt, sind kaum jemandem noch fremd. Umso wichtiger ist es, wie Annette Christ weiterhin Lösungen zu finden, um die Situation für alle Beteiligten zu vereinfachen. Die Trainerin für Umgang und Fortschritt hat Ihren Alltag im Home Office mittlerweile professionell optimiert und uns in Ihrem Vortrag „Professionelles Arbeiten in Zeiten von Corona“ ein paar Ratschläge gegeben:
Im Umgang mit sich selbst: Das Home Office als Wohlfühlort
„Wir können nicht in einem Raum allein verkümmern.“ Das sollten Sie im Hinterkopf behalten, denn darauf laufen die meisten Maßnahmen, die Ihnen das Wohlfühlen ermöglichen, hinaus:
- Oft ist der Grund dafür, dass es zuhause nicht so läuft wie gewünscht, ganz einfach: Sie sind es vielleicht noch nicht gewöhnt und organisieren sich nicht entsprechend: Die Zeit wird falsch genutzt. Die Planung zu verändern, erleichtert es Ihnen womöglich, sich im Alltag besser zurechtzufinden. Das gilt dann nicht nur für den Job – sondern ganzheitlich. Heißt im Klartext: Überlegen Sie, ob Ihre Tagesstruktur sich nun ändern muss und neu aufgeteilt einfach mehr Sinn macht.
- Halten Sie sich körperlich und geistig fit: Sport, Zeit in der Natur oder auch nur im Garten kann bereits eine alternative Beschäftigung sein, mit der Sie Alltagslangeweile vermeiden können. Wer nur von Bett zu Schreibtisch und zurück wechselt, leidet bald an Reizarmut. Tipp: Konzentrieren Sie sich dabei weniger auf die digitale Welt und greifen Sie auf Hobbies zurück, die nicht vor einem Bildschirm stattfinden – den starren Sie bereits den ganzen Tag an.
- „Muss ich alles zu 130% erledigen?“ Diese Frage stellt sich Annette Christ regelmäßig – und das sollten Sie auch. Powern Sie sich nicht aus, sondern erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber und Ihrem Team Erwartungen und Ansprüche, die der Situation gerecht werden.
- Geben Sie sich selbst Anerkennung. Genießen Sie ein abgeschlossenes Projekt, ein geschickt gelöstes Problem und die kleinen wie großen Erfolge. Das ist wichtig für die Selbstwahrnehmung an sich – und die Zufriedenheit im Home Office.
- Sorgen Sie für eine klare Struktur: festgelegte Rahmenbedingungen, abgesprochene Rollenverteilungen, eine gut organisierte Zuordnung der Aufgaben. Wenn alles von vornherein klar ist, erspart Ihnen des viel Verwirrung, Stress und Frustration.
- Eignen Sie sich die gängige Etikette an. In Zoom-Meetings gilt beispielsweise: ein einfacher Hintergrund, ein ordentliches Erscheinungsbild und eine Kamera auf Augenhöhe erleichtern Ihnen und Ihren Kollegen – unterbewusst sowie bewusst – die Kommunikation. Und vergessen Sie nicht: wenn die Katze das Gespräch stört, wird Ihnen sicher verziehen, sobald alle das Tier einmal begrüßen dürfen 😉.


Im Umgang mit anderen: Das Home Office mitarbeiterfreundlich gestalten
Als Arbeitgeber besonders wichtig: die Würdigung der Arbeit gebührend vermitteln. Das kann sowohl verbal geschehen als auch durch Handlungen oder vielleicht sogar auf monetärer Basis, bedingungslos („Wir haben alle gut gearbeitet“) oder unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel dem Erreichen eines festgelegten Ziels. Ein einfaches Lob kann schon große Auswirkungen haben, wie Annette Christ erklärt: „Diese Anerkennung ist wie Schmieröl. Je mehr Anerkennung Mitarbeiter erfahren, desto effizienter arbeiten sie oft.“
Weiterhin helfen Ihnen folgende Aspekte:
- Lernen und Weiterbildung ermöglichen
- Den Druck rausnehmen
- Fehler auf sachlicher Ebene analysieren, sodass das Verhalten entsprechend geändert werden kann
- Klare Kommunikationsweisen
- Bezug auf höhere Ziele als einzelne Aufgaben: Sinn des Unternehmens, Werte und Visionen
- Mitarbeiter aktiv begeistern und Verbundenheit fördern
Das Home Office als Dauerlösung: So freunden Sie sich mit dem Arbeitsplatz im eigenen Heim an
Wenn die Umstellung von Büroalltag ins Home Office schwerfällt, sollten Sie sich Zeit nehmen, um Ihren Alltag grundsätzlich umzustrukturieren. Sowohl als Arbeitnehmer als auch -geber braucht es ungewohnte Maßnahmen, um in einer ungewohnten Situation weiterhin Erfolge verzeichnen zu können. Beide Seiten können von dem Motto profitieren: Ich gehe mit mir gut um, auch um mit anderen gut umzugehen.