Die Rettungsweste im Meer des Contents - Wie Marken sich auf Instagram etablieren können
Nicht immer geht es um die meisten Likes. Die Präsenz eines Unternehmens muss gegeben sein, um zu gewährleisten, dass Reichweite und Likes überhaupt generiert werden können. Doch eine Marke in einem Meer aus Marken herauszustellen und zu festigen, schwämmt Schwierigkeiten heran. Glücklicherweise gibt es einige Rettungsringe, nach denen man schnappen kann:
Die Basics
In den sozialen Medien kommen auf jeden Nutzer Fluten an Logos, Werbung und Informationen zu. Allein, um rein optisch hervorzustechen, müssen einige Kriterien erfüllt werden:
- Wiedererkennungswert im Logo
Das Logo sollte einfach, aber einzigartig sein. Ein User muss es auch in kleinem Format identifizieren und sich leicht daran erinnern können. Existiert ein Logo bereits und ist zu kompliziert, könnte man es für die Social Media-Kanäle auch vereinfachen.
- Eine ansprechende Bio
Die Kurzbeschreibung am oberen Rand des Profils stellt das Unternehmen vor. Ganze Sätze, Listen oder Aufzählungen sind dort meist zu finden und während man sicherlich herausstechen möchte, sollte sie dennoch übersichtlich sein. Aussagekraft und Ansehnlichkeit müssen hier geschickt vereint werden. Manche fügen Emojis hinzu, andere Schriftarten ein, die auf Instagram normalerweise nicht zu sehen sind. Doch Vorsicht sei geboten: mit solchen Spielereien übertreibt es sich schnell.
- Ein durchgängiges Theme
Ein Theme ist ein ästhetisches Leitmotiv. Das können Farben oder Filter sein, die sich durch das eigene Profil ziehen, Rahmen auf den Fotos oder Ergänzungen, die nur alle drei, sechs oder neun Bilder stattfinden. Enthält das Corporate Design ein strahlendes Gelb, könnte eine Firma einen schwach-gelben Filter über jedes Bild legen, der die Töne entsprechend anpasst.
Themes, die beeindrucken

Der Klassiker
- Zuhören
Nicht nur zu erkennen, was die Kunden wollen, sondern auch darauf einzugehen: Instagram und Co. erlauben uns das wie nie zuvor. Wir können mit den Konsumenten kommunizieren. Wer diese Disziplin meistert und treffend auswählt, was umzusetzen ist und auf was man nicht hören sollte, der findet einen Zugang zu seinen Kunden, der ihn kontinuierlich weiterbringt.
- Interagieren
Um das noch einen Schritt weiter zu führen: nicht nur in seinem Angebot sollte man auf die Kunden eingehen, sondern auch in den Netzwerken direkt auf die User. Taucht in den Kommentaren eine negative Rezension auf, kann man sich dort prompt entschuldigen. Sich für Lob sofort bedanken. Fragen innerhalb von Sekunden beantworten. Umfragen gibt es als Funktion in fast jeder App.
Kommuniziert der Account mit den Usern, wird klar, was eigentlich schon jeder weiß, aber niemandem dauerhaft im Bewusstsein schwebt: hinter dem Account sitzt eine Person. Je mehr interagiert wird, desto tiefer die Kundenbeziehung. Taktiken gibt es mitunter einige: schlagfertige Entgegnungen und lustige Reaktionsbilder als Antworten funktionieren je nach Zielgruppe genauso geschmeidig wie zuvorkommende Erwiderungen – solange Authentizität und Respekt nicht im Scharfsinn verloren gehen.
- Hashtags
Hashtags für sich zu beanspruchen erscheint nur peripher wichtig, kann jedoch zu einem gefestigten Image beitragen. Denn jeder Stakeholder kann dann selbst etwas beitragen, zum Beispiel eine positive Kundenerfahrung oder die Teilnahme an einem verwandten Event. Der Markenname oder ein Dauerthema mit einzigartigem Touch werden so nicht nur als solides Element in dem sozialen Netzwerk gestärkt, sie öffnen den Account ebenfalls für noch mehr Interaktion – und damit für noch mehr Reichweite. Hashtags sind die Gesprächsthemen der sozialen Medien. Und jedes Unternehmen will Gesprächsthema sein.
Das i-Tüpfelchen
Ein Alleinstellungsmerkmal ist im Netz nicht weniger wichtig als im Rest der Marketingwelt. Meistens sieht es dort aber anders aus. Wenn die sozialen Medien das Meer sind, ist dieses Erkennungszeichen das Schiff, auf dem die Marke treibt, um nicht im Rest unterzugehen. Grenzen gab es nie – aber ein paar Bojen zum Entlanghangeln:
- Memes
Memes sind musterhafte Phänomene mit humoristischem Fokus. Vereinfacht heißt das zum Beispiel: ein Bild, das immer wieder geteilt wird, mit unterschiedlichem oder leicht abgeändertem Text, sodass der Scherz mit jedem Teilen weiterwächst. Oft erkennt man sich selbst oder ein gesellschaftliches Problem darin wieder. Seit einigen Wochen kursieren zum Beispiel einige Witze über das Corona-Virus.
Diese viralen Gags kann man sich vor allem dann zu Nutze machen, wenn man es schafft, sie auf eigene Inhalte zu beziehen. Netflix zum Beispiel postet regelmäßig Memes, die aus den eigenen Serien oder Filmen entnommen oder auf das Nutzerverhalten bezogen sind. Humor ist Charme. Und Charme ist Geld.
- Ästhetik
Eine einprägsame Ästhetik zu entwickeln ist verzwicktes Werk. Da macht man ein wunderschönes Foto mit viralem Potential, aber es fügt sich nicht so richtig ein. Zu viel des Guten und es wird eintönig. Es lohnt sich aber, insbesondere bei dem Optik-orientierten Instagram.
Kelly Eden ist beispielsweise eine besonders in den USA bekannte Influencerin. Sie kleidet sich sehr alternativ, vorzugsweise in mädchenhaften Farben und Pastell. Das weitet sie aber ebenso auf ihre gesamte Online-Präsenz aus – soweit, dass sich ihr Haus, in dem sie oft Fotos schießt, in ein pinkes Architekturwunder verwandelt hat. Selbst die Intensität der Farben auf ihrem Profil ist gleichbleibend. Das macht sie aus.
- Wortspiele
Rewe hat zwei Vorgehensweisen vereint: sie erweitern ihren Content regelmäßig um Rezepte, die ihre Produkte beinhalten. Wenn sie diese teilen, werden die Bilder aber noch um ein Element erweitert: sie photoshoppen ein Zettelchen zu dem Beerenmüsli, das sie anpreisen und präsentieren der Online-Welt ein Wortspiel mit Biss: „Neue Beerspektive“.
Diese Wortspiele ziehen sich durch den gesamten Account und peppen die Seite auf. Das Konzept – Rezepte und Produkte mit spezifischem Humor zu vereinen – ist nicht komplex, aber beliebt. Und gibt dem Feed etwas, das niemand sonst in dieser Form bietet.
Fazit
Es gibt ein durchgängiges Merkmal, das sich durch auf Instagram gefestigte Marken zieht: Einzigartigkeit. Dauerhaft Content zu posten, der der Marke Charakter verleiht, ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Online-Auftritt. Wer den schmalen Grat zwischen dem, was die Masse will, und dem, was wenige sonst tun, wandern kann, schafft es, sich zu etablieren.