Corona – Marketing in Krisenzeiten

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3 Tipps für Ihr Marketing in der Corona-Krise

Corona beißt sich in der Wirtschaft fest wie eine Zecke. Milliardenschwere Firmen wie Amazon leiden momentan scheinbar genauso darunter wie lokale Kleinunternehmer. Die Borreliose greift schon um sich: Einbußen, Kurzarbeit, Insolvenz. Das Marketing ist hier der Faktor, dem es einerseits ebenfalls schlecht ergeht– Pläne werden umgeworfen, Projekte fallen aus – andererseits kann er Ihr Unternehmen aus den schlimmsten Stadien herausreißen. Also holen Sie sich eine Pinzette und versuchen Sie, nicht den Kopf zu verlieren:

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3 Tipps, mit denen Sie nicht die Krise kriegen

1. Die Zukunft liegt online – die Gegenwart auch

Was für viele noch in weiter Ferne lag, ist nun verfrüht eingetroffen: Der Einzelhandel ist tot, das Internet hat übernommen. Das sind gewiss keine Neuigkeiten und war spätestens jedem klar, als der kleine, schwarze Punkt sich nicht von der Haut hat wegwischen lassen. Die Zecke hat sich festgesetzt, die Impfung gibt’s online und hoffentlich kam die Spritze vor dem Biss. Aber wie sieht der Online-Fokus in der Praxis aus, gerade während einer weltweiten Pandemie?

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Wenn die Straßen leergefegt sind, ist das neun Quadratmeter große Plakat in der Innenstadt hinfällig: niemand sieht es an. Beinhaltet Ihr Marketingplan 2020 also Billboards und Dialoger, die sich vor die nächste Kettenboutique stellen und Passanten ansprechen, verwerfen Sie das lieber schnell. Stattdessen sollte Ihr Fokus auf den Entsprechungen im Netz liegen: Google AdWords, Suchmaschinenoptimierung und Anzeigen in den sozialen Medien.

  • E-Commerce

Haben Sie sich bisher davor gesträubt, Ihr lokales Business dem Onlinehandel zu verschreiben, sollten Sie das schnellstmöglich ändern. Steht Ihr Gewerbe bereits mit einem Bein auf dem Onlineshop, sollten Sie das Zweite nun auch dort absetzen – zumindest, bis die Kunden wieder täglich ihre Häuser verlassen. Nicht nur, dass viele momentan keine andere Möglichkeit haben, als Notwendigkeiten nach Hause zu bestellen, die meisten müssen sich auch irgendwie beschäftigen oder machen sich die Quarantäne erträglicher, indem sie sich Wünsche erfüllen. E-Commerce ist hier also nicht nur eine Rettung aus dem Verkaufsloch, sondern je nach Branche sogar eine Chance.

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  • Content

 

Gerade jetzt ist es essentiell für Ihr digitales Marketing, brauchbaren Content zu generieren: von Youtube-Videos bis Storytelling-Blogposts, die Menschen vertreiben sich Ihre Langweile im Internet. Sie haben nun die Zeit, sich auf Ihrer Website herumzutreiben und durch Ihr Instagram-Profil zu scrollen. Bieten Sie Ihnen dort einen Mehrwert, verweilen die Kunden länger und kaufen eventuell auch. Im schlimmsten Fall verbessert sich Ihr Suchmaschinen-Ranking. Es lohnt sich also.

 

  • Hashtags

 

Soziale Isolation und Quarantäne haben diverse Trends in den sozialen Netzwerken ausgelöst. Fast alle davon lassen sich mit einem Hashtag beschreiben. Unter #stayhome wird alles gepostet, was irgendwie unter das Thema fällt, von Home Office bis Netflix-Abende. Instagram hat für Stories sogar einen Sticker geschaffen, den man in diesem Zusammenhang nutzen soll. „Wir bleiben zuhause“ liest sich darauf. Das Thema hat dort ein eigenes Logo in Herzform bekommen und solche, die damit ausgestattet wurden, werden in einer gesonderten Story von Instagram noch einmal gesammelt und für jeden Nutzer gerepostet, sodass sie mehr Aufmerksamkeit erhalten. Mit #istayhomefor zeigen die erzwungenen Couchkartoffeln, wer ihre Beweggründe sind: die Großeltern oder immungeschwächte Freunde zum Beispiel. Und mit der #doyourpartchallenge dokumentieren viele ihr soziales Engagement: Lebensmittelspenden, Einkäufe für Risikogruppen, Geldspenden an Forschungsinstitute oder Gesundheitsorganisationen. Springen Sie auf den Zug auf, kann das Ihrer Reichweite und Wirkung einen effektiven Push geben. Denn: Stubenhocker sind jetzt cool.

  • Kundenkontakt

 

Ist eines Ihrer Probleme der ausbleibende Kundenkontakt, lässt sich auch dies lösen. Natürlich kompensieren Videochats und Konferenzanrufe es nicht, wenn Ihre Kunden sich Ihr Angebot nicht mehr leisten können oder Warenlieferungen ausbleiben. Geht es aber nur um den Kontakt an sich, steht das Internet mit Rat und Tat zur Seite. Von Zoom über Microsoft Teams bis hin zum guten, alten Skype sind die Möglichkeiten so zahlreich, dass es keine Ausreden für Terminausfälle mehr gibt.

  1. Newsjacking

Newsjacking bedeutet, aktuelle Themen, die viel Aufmerksamkeit bekommen, zu verwerten und sie für sich zu nutzen, indem man sie auf die eigenen Interessen projiziert. Das funktioniert sowohl mit Content als auch Produkten.

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  • Kurzzeitige Suchmaschinenoptimierung, das Erhöhen der Reichweite und Sympathie dank für den Kunden bedeutsamen, nachvollziehbaren Problematiken: sich mit den heißen Themen der Gesellschaft zu befassen, erzeugt unzählige Vorteile. Hat Ihr Unternehmen einen Blog, können Sie nun beispielsweise Erfahrungsberichte zum Home Office teilen.

 

  • Auch Ihre Produkte lassen sich per Newsjacking vermarkten – vorausgesetzt Sie haben ein bisschen Kreativität und das richtige Sortiment. Schlagen Sie in die Kerbe, die das Virus bereits geschaffen hat: Verkaufen Sie Gaming-Zubehör, appellieren Sie an die Langweile und eventuell vermehrte Freizeit, die Ihre Kunden nun zuhause haben. Bringen Sie Pflanzen an den Mann, preisen Sie sie als Lebewesen, bei denen man sich keine Sorge um Ansteckung machen muss. Bieten Sie Deko an, schlagen Sie Ihren Kunden vor, dass sie ihr Heim auch neu und stilvoll einrichten können, wenn Sie schon nichts anderes als die eigenen vier Wände zu sehen kriegen.
  1. Umdenken, Neu denken, Vordenken

Veränderte Situationen fordern veränderte Planung. Das klingt banal, doch eventuell denken einige nicht weit genug. Die Auswirkungen der Pandemie werden sich noch eine ganze Weile hinziehen. Momentan werden zwei Szenarien als wahrscheinlich angesehen: der Lockdown geht bis Ende April. Oder aber es wird bis Ende Juni keine Normalität hergestellt. Sicher ist sicher:

  • Umschwenken

 

Louis Vuitton produziert seit einigen Wochen in seinen Parfümfabriken Desinfektionsmittel. In Prada-Fabriken findet man nun Schutzmasken statt Pelzmäntel. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Ihr Unternehmen kein High-End-Fashion-Konzern. Doch vielleicht haben auch Sie die Möglichkeit, kurzfristig Änderungen in Ihrer Firma vorzunehmen oder neue Projekte anzufangen, die momentan zu mehr Erfolg führen – sie müssen nicht so drastisch sein wie eine komplette Sortimentsumstellung, um Ihnen aus einer kritischen Lage herauszuhelfen. Es reicht eventuell, wenn Sie z. B. als Restaurant anfangen, zu liefern.

 

  • Vorbereitung

 

Nicht jeder kann Neues umsetzen. Doch jeder kann den Lichtblick in der Ferne finden: Irgendwann ist das Risiko gebannt und die Menschen kommen wieder aus ihren Häusern gekrochen. Und dann wollen sie eines – genau das tun, was ihnen wochenlang verwehrt blieb. Konsumieren. Sicher ist sicher: Sorgen Sie dafür, dass sie mit dieser Lage fertig werden. Barbesitzer sollten sich auf den Ansturm vorbereiten, der auf ihre Theken stattfinden wird; Kaufhäuser auf die Massen in Ihren Gängen und an ihren Kassen; Eisdielen auf die Sonnenanbeter, die dann endlich das Frühlingswetter genießen dürfen. Können Sie sich bis dahin über Wasser halten, gleicht die Konsumwut, die auf die soziale Isolation folgen wird, Ihre Verluste hoffentlich etwas aus. Auch diese Zecke kann gezogen werden.

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