Virtual Reality – Von einer Science-Fiction-Idee zur (virtuellen) Realität
„Es ist ein bisschen wie der wilde Westen“, bemerkt Markus Rall, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für Virtuelle Realitäten (DIVR) und Gründer des Unternehmens „viality“. Er erklärt dem Marketing Club Siegen e. V., warum die neuen VR Technologien für fast jedes Unternehmen eine Bereicherung darstellen. Die Entwicklung von Virtual Reality Worlds birgt zwar nur selten Cowboys, aber die gleiche wilde Freiheit und unendliche Weiten.
Die Testphase ist vorbei
Ob in der Ausbildung oder im Marketing – VR Lösungen vereinfachen und optimieren bereits viele Prozesse. Reinraumschulungen werden effektiver, Flugzeugsimulatoren einfacher zu handhaben, E-Commerce kundenfreundlicher. Die zugehörigen Brillen werden immer billiger, die Technologie selber ist endlich ausgereift. „Sie wird alle menschlichen Lebensbereiche erreichen“, verspricht der DIVR-Mitgründer.
Die Idee einer digitalen Welt ist sicher nicht neu: schon in den dreißiger Jahren entwickelte Edwin Land die Polarisationsbrille, die den bekannten 3D-Effekt ermöglichte. Erst seit wenigen Jahren sind die Systeme aber so anwendbar und kostengünstig, dass Gamer sie im Elektromarkt erstehen und Schulen damit Inhalte lebensnah vermitteln können. Kinderkrankheiten wie Motion Sickness (Übelkeit und Schwindel, die entstehen, wenn dem Hirn vorgetäuscht wird, man bewege sich, der Körper aber etwas anderes signalisiert) und ermüdende Augen sind behoben und die Zukunftsperspektiven wachsen immer weiter.
Neue Zukunftsperspektiven eröffnen sich
Heutzutage kann jeder mit Pokémon Go auf seinem Smartphone kleine Monster fangen, doch einige haben bereits größeres Potential erkannt: In der Architektur hilft VR, räumliche Verhältnisse im Vorfeld zu planen. Schüler können sich durch das Weltall beamen und digitale anstatt lebendiger Frösche sezieren. Ärzte erproben Operationen, Maschinen lassen sich mithilfe von virtuellen Beschriftungen erklären und ihre Funktionen simulieren, und das Autofahren lernen junge Erwachsene bald mit einer VR Brille auf dem Kopf. Es wird nicht lang dauern, bis wir ein Sofa virtuell in unser Wohnzimmer stellen und es mit einer Handbewegung sofort kaufen können, falls es uns dort gefällt.
„Werden wir jetzt alle VR Zombies?“, fragen sich einige unter den Zuhörern. Markus Rall will das nicht ausschließen, denn VR wird ein wesentlicher Teil unseres Alltags werden. Er bezieht sich auf Aussagen von Apple:
"Das Smartphone ist tot."
Von Augmented Reality redet man, wenn die echte Welt durch digitale Informationen ergänzt wird. Sie nutzt, wer auf der Straße Pokémon fängt oder seine eigenen Küchenwände virtuell blau einfärbt, um die Farbe zu testen.
Um Augmented Virtuality handelt es sich, wenn eine virtuelle Welt mit realen Informationen angereichert wird – wenn zum Beispiel ein VR-Gamer durch einen Sprachchat mit Mitspielern kommuniziert.
Zur virtuellen Realität wird es, wenn die digitale Welt von der Echten getrennt ist und der Träger der Brille vollständig in die künstliche Umgebung eingetaucht ist.


Selbstversuche zerstreuen Zweifel
Die Clubmitglieder dürfen dann auch sogleich selbst erleben, wieso das Konzept so erfolgreich sein wird und können mit einem Tablet Objekte im Raum positionieren, die man kaum von der echten Umgebung unterscheiden kann. Sie können das Logo des Vereins mit ihrem eigenen Handy beliebig im Raum positionieren – ganz ohne App, nur über einen einfachen Link. Andere dürfen bunte Klötzchen mit zwei Lichtschwertern zerschlagen und nicht-existente Räume erkunden. „Es ist schon lustig, wenn da so ein Clown vor einem steht“, schallt es aus einer Ecke – doch Skepsis und Lacher vergehen, sobald die Brille über den eigenen Augen sitzt. Allen wird deutlich: Uns eröffnen sich von nun an neue Welten.
Wer noch nicht genug hat, kann unser Logo übrigens hier via Augmented Reality in den eigenen Raum setzen (ein Dankeschön an viality, die diese kleine Spielerei designt haben)! Einfach den QR-Code scannen oder den folgenden Link anklicken: https://ar.viality.de/marketing-club-siegen/

Impressionen des Clubabends
Fotos: Anne-Kathrin Weinrich